Es heißt so schön „Fotografie gehört zu den bildenden Künsten“. Aber wo fängt die Kunst an?
Ich sehe verschiedene Level in der Entwicklung eines Fotografen.
Der Knipser
So fängt jeder einmal. Es werden Bilder ohne jegliche Gedanken an Motiv, Bildaufbau, Vorder- und Hintergrund sowie Licht gemacht. Derartige Aufnahme haben Erinnerungswert für den Betrachter, aber sind für Dritte einfach langweilig.
Der nächste Level – Fotografie
Irgendwann reicht die bloße Erinnerung nicht mehr. Man fängt an sich mit Gestaltungsregeln, Licht und Bildbearbeitung auseinander zu setzen. Anfangs ahmt man vielleicht Fotos anderer Fotografen nach und kommt dann irgendwann einmal dazu selbst tolle Motive zu finden. Derartige Fotos sind schön anzusehen. Aber reicht das?
Ich finde das Foto schön. Eine tolle Erinnerung. Aber irgendwie wirkt es auch kalt und leblos.
Oder hier ein Foto bei Sonnenuntergang:
Es ist zwar nicht so kalt wie das vorherige Foto, ist aber ansonsten ohne Aussage.
Foto – Kunst?
Kunst fängt für mich dort an, wo ein Foto nicht nur Emotionen wie ein „Ohh, schön“ hervorruft, sondern auch eine Geschichte erzählt bzw. eine Aussage macht, über die nachgedacht oder diskutiert werden kann. Mir fällt dies unendlich schwer. Durch meinen Beruf als Rechtsanwalt lasse ich mich durch Vernunft und Paragrafen leiten.
Meine Versuche sehe ich meilenweit von den Kunstwerken echter Fotokünstler entfernt.
Ich habe jedenfalls noch einen langen Weg vor mir, ansprechende Bilder mit Tiefe und Inhalt anzufertigen.
Aber ich mache mir da keine Gedanken. Machmal möchte man einfach auch nur schöne Erinnerungsfotos haben.
In diesem Sinne bis zum nächsten Urlaub 🙂