Praxistest Ninebot Max G30D vs SXT Light plus V ekfV vs Iconbit IK 1972 K vs Blus Stalker XT 950

Praxistest des Ninebot Max G30D vs SXT Light plus V ekfV vs Iconbit IK 1972 K vs Blus Stalker XT 950

Als engagierter Hobbyfotograf muss man oft und weit zu einem Fotospot laufen. Ich habe mir darum verschiedene E-Scooter in bergiger Landschaft getestet, die in den nicht sehr großen Kofferraum meines Jaguar XE passen.

Iconbit IK1972K Test – Der Einstieg

Ein Einstiegsscooter, den es bei Mediamarkt teilweise bereits für unter 300 Euro gibt. Hierfür bekommt man einen Scooter mit Hartgummireifen, einer effektiv nicht vorhandenen Federung und kräftigem Antritt dank 350 Watt Motor. Steigungen bis ca 10 % sind kein Problem, solange sie nicht länger als 300 Meter sind. Ansonsten lässt die Leistung schnell nach und man muss eine Pause einlegen.

Das Fahrgefühl ist etwas unsicher aufgrund der kleinen Reifen und dem Vorderradantrieb. Auch wackelt der einfaltbare und höhenverstellbare Lenker etwas. Dafür ist der Scooter sehr klein zusammenfaltbar und mit rund 12kg recht leicht. Das Einfalten braucht manchmal ein paar Versuche, da die Sperre zum drücken bisschen klein geraten ist. Ein Ständer ist vorhanden. Die elektronische Bremse ist ok. Bei steilen Abfahrten muss man zusätzlich das hintere Schutzblech auf den Reifen als zweite Bremse drücken.

Die Reichweite ist leider sehr gering. Bei kalten Außentemperaturen hält der Akku je nach Steigungen zwischen 10 und 14 km. Im steilen Gelände eher weniger.

Der Lader schafft nur 1,5 Ampere. Damit dauert das laden trotz des kleinen Akkus eine Weile.

 

Test SXT Light plus V ekFV – Der starke Leichte

Der SXT Light ist baulich dem Iconbit sehr ähnlich. Allerdings lässt er sich zum zusammenfalten sehr viel besser entriegeln, ist deutlich besser gefedert und hat einen 500 Watt Motor mit einem großen Akku. Mit einem Gewicht von knapp 12kg und seinem kleinen Faltmaß aufgrund der einfaltbaren Lenkergriffe ist er sehr gut zu transportieren. Ein Ständer fehlt.

Auf meiner Testfahrt ist der Fahrtkomfort aber nicht höher als beim Iconbit. Zwar schafft die Federung trotz der Hartgummreifen einen gewissen Abrollkomfort, allerdings ist ein feinfühliges Gasgeben kaum möglich. Ein sanfter Druck auf das Gaspedal und schon macht der Scooter Vollgas. Der kleine faltbare und höhenverstellbare Lenker – der dadurch auch leicht wackelt – und das schmale Trittbrett zusammen mit dem starken Motor mit Vorderradantrieb und den kleinen Reifen sorgen dafür, dass der Scooter schwieriger zu fahren ist und es sich unsicher anfühlt.

Es fehlt ein Ständer

Am Berg gehen Steigungen bis ca 13% gut, solange der Akku noch einigermaßen voll ist. Auch bei langen Steigungen über mehrere Kilometer. Ab 15 % bleibt er stehen oder es mit mit dem Fuß nachgeholfen werden. Die hinteren Trommelbremsen sind richtig gut, allerdings stört, dass Gas und Trommelbremse beide auf der rechten Seite sind.

Bei kalten 5 Grad Außentemperatur und sehr vielen steilen Bergen kam ich 24,4 km weit, bis der Akku leer war. Auf den letzten Kilometern kam er kaum noch die Berge hoch und schaffte auch keine 20 km/h mehr.

Rechts Gas und Trommelbremse

Mit 3 Ampere Ladespannung ist der Akku schnell wieder vollgeladen.

 

Test Ninebot Max G30D – der starke und günstige Stabile

Der Ninebot ist wesentlich schwerer und wirkt richtig stabil und massiv. Ich bekomme ihn aufgrund der nicht einklappbaren Lenker gerade so in den Kofferraum, ohne die Rücksitzbank umzulegen.

Aufgrund der schlauchlosen großen Luftreifen und dem Hinterradantrieb ist der Fahrkomfort wesentlich höher als beim SXT und dem Iconbit. Obwohl er nur mit 350 Watt Dauerleistung angegeben ist, kommt er mindestens genauso gut wie der 500 Watt SXT die Berge hinauf. Dabei ist das subjektive Fahrgefühl durch den stabilen Aufbau, das breite Trittbrett und das gut dosierbare Gas sehr sicher. Da er kein Grip Tape hat, lässt sich auch Schmutz gut entfernen. Der Lenker ist nicht höhenverstellbar und für mich mit 1,78 cm ausreichend hoch. Ein Ständer ist vorhanden.

Die Reichweite ist übertrieben. Trotz kalter Temperaturen und vieler Steigungen zeigte er mit nach 35 km noch eine Restreichweite von 6 km an. Ich denke im Sommer im Flachland sind 50 km locker drin. Mit Steigungen bis ca. 13 % kommt er gut klar, auch über mehrere Kilometer. Die Trommelbremse ist ausreichend und gut dosierbar.

Test Blus Stalker XT 950 – Der Flachlandscooter für schlechte Wege

Der Blu:s ist der komfortabelste Scooter mit dem ich je unterwegs war. Dafür sorgen eine sehr breite Trittfläche, eine sehr gute Federung, das gut dosierbare Gas und der ausreichend breite Lenker sowie die großen Luftreifen. Auch die Reichweite ist in bergigem Gelände bei kalten Temperaturen mit mind 20 km sehr gut. Die Lenker sind einklappbar, so dass er sich gut in dem Kofferraum laden lässt, wenn man die rund 22 kg angehoben hat.

Allerdings ist die Leistung am Berg sehr schwach. An Steigungen bei denen der Ninebot (350 Watt) und der SXT Light (500 Watt) noch 11 km/h packen, muss beim Blus (auch 350 W) bereits mit dem Fuß mit angeschoben werden, um nicht stehen zu bleiben.

Da  das Stromkabel der Rückleuchte ungeschützt im hinteren Schutzblech läuft und dieses wohl durch den Transport zu nah am Reifen lief, scheuerte bei mir dieses Kabel durch. Nachdem auch die Leistung am Berg mangelhaft war, habe ich den Scooter zurückgesandt. Mit stärkerem Motor und einem geschützten Kabel wie beim Ninebot, wäre das aufgrund der tollen Federung in des breiten Trittes der am besten geländegängige Scooter den ich gefahren habe.

Hier hoffe ich auf Blu:s das diese in einer neuen Version diese Mängel beheben.

 

 

Mein Fazit E-scooter Test

Die angegebene Wattleistung ist am Berg nur ein Anhaltspunkt. Der relativ schwere 350 Watt Ninebot macht hier einen besseren Eindruck als der 500 Watt SXT. Der ebenfalls  350 Watt starke Blu:s ist sehr schwach auf der Brust.

Der Iconbit ist der günstige Scooter für kurze Strecken und kleinem Kofferraum.

Der SXT passt genauso gut in den Kofferraum wie der Iconbit, ist aber wesentlich stärker und hat die doppelte Reichweite